Volkswagen Entwickler-Teams setzen auf digitalen Dialog
Die Technische Entwicklung (TE) von Volkswagen in Wolfsburg: Über 11.000 Beschäftigte arbeiten an Innovationen für kommende Autos. Mit dem Corona-Lockdown im März war für die meisten Beschäftigten Mobile Arbeit im Homeoffice angesagt. Skype & Co. verbanden die Teams elektronisch, damit Entwicklungsprojekte weiterlaufen konnten. Eine weitere Herausforderung: Neue Dialog-Formate mussten her, um den Informationsfluss von oben nach unten (Top-down) wie von unten nach oben (Bottom-up) zu sichern. „Früh kam die Anforderung, digitale Formate für den Dialog mit und unter den TE-Mitarbeitern einzuführen“, berichtet Agnese Riemere-Birk. In der Abteilung TE-Transformation ist sie verantwortlich für die „Change Kommunikation“.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am heimischen PC beschäftigten im Lockdown viele Fragen zu Gesundheitsschutz, Arbeitsorganisation, zu Prozessen und Projekten. Anfang Juni lieferte der TE-Skype-Dialog mit 350 Teilnehmern erste Antworten. Er stand unter dem Motto „Zusammen gegen Corona“. Via Chat oder Mikro stellten die Teilnehmer Fragen zur Arbeitssituation unter COVID-19-Bedingungen. „Die neuen digitalen Dialogformate ergänzen unsere Medien wie den monatlichen Newsletter TElegramm und die TE-Homepage gut“, betont Michael Esders, der die interne Kommunikation in der TE verantwortet.
Vor der Corona-Pandemie fanden die Kommunikationsveranstaltungen im TE-Hörsaal mit etwa 100 Teilnehmern statt. Man hätte mehr als drei Veranstaltungen organisieren müssen, um auf die Zahl von 350 Mitarbeitern zu kommen, die mit dem TE-Skype-Dialog erreicht wurden. Mit dem Online-Format sparten sich die Mitarbeiter zudem Anfahrt und Abfahrt. Wären Sie von zuhause gekommen, hätten sie mehr als 12.000 Kilometer mit dem Pkw zurückgelegt – mit geschätzten CO2-Emissionen von 1,8 Tonnen. Wesentlich besser ist die Klimabilanz eines Online-Meetings – bei 350 Teilnehmern fallen pro Stunde nur rund 35 Kilogramm CO2 an. Der Wandel in der TE ist damit eines von vielen Beispielen, die zeigen, wie Volkswagen zu einem digitaleren und zugleich nachhaltigeren Unternehmen wird.
Plausch an der digitalen Cafébar
Heute läuft die Kommunikation mit TE-Mitarbeitern im Homeoffice routiniert über digitale Medien – ein Wandel, der in kürzester Zeit stattfand. Nach dem ersten Schub wuchs der Bedarf weiter. „Wir bereiten für die zweite Jahreshälfte ein ganzes Paket von digitalen Formaten vor, mit denen wir die Mitarbeiter informieren und den Dialog mit ihnen führen“, sagt Egon Feichter, zuständig für TE-Strategie, Produktdaten und Services.
Klein hat alles angefangen – mit der „digitalen Cafébar“. Riemere-Birk rief sie ins Leben, als die Pandemie um sich griff. Das Motto: Man trifft sich auf eine Viertelstunde digital bei Skype, als ob man in der Cafeteria oder im Büro einen Kaffee trinken würde. Nur fünf Mitarbeiter, die sich meist nicht kennen, aber die tägliche Erfahrung des Homeoffice teilen.
Über 20 Mal fand das digitale Kaffeetrinken statt und wurde von den Mitarbeitern ausgezeichnet angenommenAgnese Riemere-Birk
Netzwerken geht auch online
Auf dem Programm für die nächsten Wochen stehen weitere TE-Skype-Dialoge – etwa zum Kulturwandel. Eine Veranstaltung über „Erinnerung, Erfahrung und Verantwortung“ hat bereits stattgefunden – mit großer Resonanz. Hinzu kommen Netzwerk-Veranstaltungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder zur persönlichen beruflichen Entwicklung in Zeiten von Corona. Die Idee des Formats: Im kleinen Kreis soll die Atmosphäre so locker wie bei einem Kaminabend sein. Riemere-Birk: „Die neuen Dialogformate sind unter den TE-Mitarbeitern zur Normalität geworden. Auch im Eventbereich ist die Digitalisierung kaum mehr wegzudenken und wird uns in Zukunft neue Möglichkeiten eröffnen.“