Formula Student Germany 2022:
Feel the energy
Die Sonne flimmert hoch oben am Himmel über dem Hockenheimring, das Team Shirt klebt an der Haut. Der Geruch von Gummiabrieb nimmt von Runde zu Runde zu. Die Anspannung ist am Siedepunkt. Im Hintergrund sind die anderen Teams zu hören - manche entspannen auf der Dachterrasse des Volkswagen Pavillons, andere holen sich Hilfe bei der Optimierung ihres Autos - doch dafür ist jetzt keine Zeit. Die Zielflagge rückt immer näher. Ein letztes Mal heißt es, die engen Kurven zu meistern, alle wissen, die letzten Meter können entscheidend sein. Ein Blick auf die Zeitmessung, es wird knapp - sehr knapp. Die Menge auf den Tribünen setzt sich auf, auch sie erkennen, dass die letzten Meter den entscheidenden Unterschied machen können. Die Zielflagge ist in Sichtweite, das Team gibt noch einmal alles, den Fahrer anzufeuern. Ein letzter Push, die Reifen quietschen auf, das Auto ist im Ziel. Alle Blicke richten sich auf die Zeittafel - ein, zwei, drei Sekunden vergehen, dann das Ergebnis: Bestzeit!
Dem Team ist die Freude ins Gesicht geschrieben, sie klatschen sich lachend ab. Doch viel Zeit für Freude bleibt ihnen nicht. Sofort wird das Auto zurück in die Box geschoben. Alle Komponenten wurden vor dem Event eingehend geprüft, denn die Experten der Automobilindustrie nehmen jeden Wagen ganz genau unter die Lupe. Wie sieht das Chassis aus? Hält der Motor den Belastungen der verschiedenen Prüfungen stand, ohne zu überhitzen? Alle wissen, den Augen der Jury entgeht nichts. Im Hintergrund beginnt die nächste Zeitmessung - das bedeutet nur eins: Formula Student Germany ist zurück und das nahezu wie vor den Pandemie bedingten Einschränkungen. Für fast 100 Teams mit 2.600 Studierenden aus 23 Nationen stand die härteste Prüfung des Jahres an, als sie vom 15. bis 21. August ihre Boliden unter Beweis stellen mussten.
Auch in diesem Jahr war das Hauptaugenmerk der FSG der elektrische Antriebsstrang, ein zusätzlicher Fokus der diesjährigen Strategie lag auf dem autonomen Fahren.
Doch nicht nur auf der Strecke geht es bei der Formula Student heiß her. Auch neben dem Asphalt gilt es für die Teams einige Herausforderungen zu meistern. So müssen die Studierenden ihr erlerntes Wissen nicht nur bei der Konstruktion der Autos unter Beweis stellen. Nein! Sie müssen auch eine detaillierte Kostenaufstellung abgeben, ihr Geschäftsmodell vorstellen und jede einzelne ihrer Konstruktionsentscheidungen gegenüber einer Expertenjury verteidigen. Da schießt der Puls schon mal in die Höhe. Die Rahmenbedingungen verändern sich ständig, sodass die Teams ab der ersten Minute mit dem Zeit- und Kostendruck der Automobilbranche vertraut werden - mehr Praxiserfahrung geht nicht. Die Ansprüche und Qualitätsstandards der Teams und Autos sprechen dabei für sich. Ohne Teamgeist und Zusammenarbeit sind Erfolge bei der FSG nicht zu erreichen.
“Ein Highlight ist für mich immer wieder, dass sich die Teams - obwohl sie direkte Konkurrenten sind - gegenseitig unterstützen, wenn sie sehen, dass jemand Probleme hat”, berichtet Clemens, Teil des Volkswagen Talent Marketing Teams. “Das ist genau der Spirit, den wir bei Volkswagen leben und uns von neuen Mitarbeitenden wünschen.”
Des einen Freud, des anderen Leid - so etwas findet man bei der Formula Student nicht. Zusammenarbeit auch zwischen den unterschiedlichen Teams ist nicht unüblich. Hat ein Team ein Problem, wird ihm geholfen. Konkurrenzdenken steht nicht an erster Stelle. Der Wissensaustausch läuft ganz von allein. Zudem entstehen mit der Zeit enge Freundschaften und nützliche Netzwerke.
Besonders der letzte Punkt hat in den letzten Jahren durch die Pandemie sehr gelitten. Persönlicher Austausch und der Aufbau eines eigenen Netzwerks war gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Das Motivieren sowie das Recruiting der Teammitglieder hat sich als echte Herausforderungen dargestellt. Umso beeindruckender sind die Ergebnisse, welche die Teams nach 12 Monaten voller harter Arbeit auf die Bühne gebracht haben.
„Vielen Teammitgliedern hat man angemerkt, dass sie großes Interesse daran haben, wieder persönlich miteinander in Kontakt zu kommen. Gerade im Bereich Recruiting spielt dies immer noch eine große Rolle“, sagt Clemens.
So war der Andrang am Volkswagen Stand wieder überwältigend. Volkswagen Expertinnen und Experten standen ihnen an der Seite, um alle Fragen zu beantworten. Tipps für den Berufseinstieg, ein Check der Bewerbungsunterlagen oder einfach nur netzwerken und das Knüpfen neuer Kontakte. Den Studierenden standen alle Türen offen und die gebotenen Chancen wurden auch in diesem Jahr wieder gebührend genutzt.
Neben Impulsvorträgen zu den Themen Batterieentwicklung und Autonomes Fahren gab es in diesem Jahr ein ganz besonderes Highlight. Rennfahrer Benny Leuchter und Tuning-Experte Sidney Hoffmann waren bei der FSG zu Gast und standen den Studierenden mit Rat, Tat, Autogrammen und Fotos zur Seite. Das gute Wetter, die super Stimmung und die tollen Gäste machten die Volkswagen Dachterrasse zum perfekten Ort für die kurzen Momente der Entspannung, die das sonst so aufregende Formula-Student-Wochenende lieferte.
Lust auf weitere Einblicke? Verfolge unsere aktuellen Events gerne auf unserem Instagram-Kanal. In den Highlights findest du außerdem Eindrücke vergangener Events.