Ingenieurpsychologie - Frau Puhles Gespür für Autos
In der Elektronikentwicklung von Volkswagen arbeiten mehr als 1.400 Ingenieure und IT-Experten an den Fahrzeugen der nächsten Generation. Marie Puhle sorgt mit ihren Kollegen dafür, dass wir unsere Autos spielend leicht bedienen können.
Grüne Bäume fliegen an Marie Puhle und Alexander Kunze vorbei. Links kommen ihnen Lkw entgegen. Auf der rechten Spur ziehen sie an SUVs und Limousinen vorbei. Während draußen Eiseskälte herrscht, fahren die beiden bei angenehmer Bürotemperatur ihre bekannte Strecke. Hier, im UX-Lab von Volkswagen, sitzen die beiden Entwickler häufig im Simulator, um gemeinsam mit Kollegen neue Ideen für das Auto-Cockpit der Zukunft zu testen. An diesem Tag probieren sie aus, wie gut sich ein neues Display während der Fahrt bedienen lässt. Einmal geraten sie auf den Seitenstreifen – sie müssen ihre Lösung also noch weiterentwickeln. Erst wenn ein Konzept perfekt funktioniert, ist es bereit für den Serieneinsatz.
So wie Marie Puhle und Alexander Kunze arbeiten in der Elektronikentwicklung von Volkswagen mehr als 1.400 Ingenieure, Software-Entwickler und IT-Fachkräfte an Innovationen für die Fahrzeuge der nächsten Generation. Ihre Aufgabe: Sie bringen Hardware und Software zu einem Gesamtsystem zusammen, treiben Digitalisierung und Connectivity voran, so dass das Auto zum rollenden Smartphone wird.
Eine der entscheidenden Fragen dabei: Wie benutzerfreundlich sind die neuen Lösungen für die Kunden? Genau um diese User Experience, kurz UX, kümmert sich Marie Puhle gemeinsam mit einem fünf- bis zehnköpfigen Team.
Das Ziel: dass wir unsere Autos spielend leicht bedienen können
Das Ziel: dass wir unsere Autos spielend leicht bedienen können
Maschinen für die Menschen
Ihre Spezialität ist die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, das Human Machine Interface (HMI). „Wir sorgen dafür, dass sich das Auto genau so bedienen lässt, wie es für den Menschen angenehm ist“, sagt Ingenieurpsychologin Puhle. Ihr Ziel: Jeder Schalter, jedes Feld soll sich in der richtigen Größe an genau der richtigen Stelle befinden. Aktuell gehören Einflüsse aus der Unterhaltungselektronik zu den größten Herausforderungen. „Gesten und Symbole, die wir vom Smartphone kennen, werden auch im Auto immer wichtiger. Wir achten darauf, dass die Benutzung für jeden Kunden einfach und intuitiv bleibt“, sagt Puhle. Erste Ideen erprobt das Team meist zuerst in der virtuellen Welt des UX-Labs – das spart Zeit und Geld. Haben sich die Lösungen fürs Erste bewährt, folgen weitere Tests mit echten Autofahrern.
Rolf Zöller (Foto) ist Leiter der Elektronikentwicklung. Er weiß, dass die Mitarbeiter seines Bereichs eine Schlüsselrolle für die Entwicklung digital vernetzter Autos spielen. „Wir wollen unsere Kunden schon bald mit intelligenten Assistenzsystemen, Augmented Reality, Sprach- oder Gestensteuerung begeistern. Die Experten der Elektronikentwicklung haben einen entscheidenden Anteil daran, Volkswagen einen technologischen Vorsprung zu sichern“, sagt Zöller. Deshalb stelle das Unternehmen zusätzliche Top-Ingenieure und IT-Experten ein, um die Digital- und Software-Kompetenz weiter auszubauen.
Ingenieurskompetenz und IT-Know-how
Die besten Einstiegschancen haben Bewerber, die Ingenieurs-Kompetenz mit Know-how aus der IT verbinden. „Im Wettbewerb um die klügsten Köpfe haben wir gute Argumente“, sagt Susanne Scholtyssek, Personalleiterin der Technischen Entwicklung (Foto). Volkswagen biete hervorragende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in mehr als 30 Ländern weltweit. Hinzu komme ein modernes Umfeld mit flexiblen Arbeitszeiten, mobilem Arbeiten und kurzen Entscheidungswegen. „Gerade die hohe Eigenverantwortung kommt bei den Besten der Branche hervorragend an“, sagt Scholtyssek. Mit Schulungen, Seminaren und Kooperationen mit wissenschaftlichen Forschungsinstituten sorgt das Unternehmen zudem dafür, dass das Wissen der Mitarbeiter stets aktuell bleibt.
Marie Puhle schätzt an ihrer Arbeit besonders die enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und die flachen Hierarchien. „Bei uns bringen Software-Entwickler, Ingenieure und Designer ihre Vorschläge ein – so kommen wir gemeinsam zu Lösungen, die ein Einzelner nur schwer entwickeln könnte“, sagt die Psychologin. Regelmäßig stellt das Team seine Konzepte den Vorstandsmitgliedern von Volkswagen vor. Was bei diesen Terminen überzeugt, findet sich später in den Fahrzeugen von Millionen Menschen wieder.
Es ist ein tolles Gefühl, dass wir mit unseren Ideen die Zukunft des Autos mitgestalten.Marie Puhle