Was macht eigentlich Maryia?
Als Doktorandin im Bereich Advanced Optical Technologies bei Volkswagen.
Wir haben Maryia, Doktorandin im Bereich Advanced Optical Technologies bei Volkswagen, getroffen. Im Gespräch erzählt sie uns, weshalb sie sich für eine Promotion bei Volkswagen entschieden hat, mit welchen spannenden Themen sie sich tagtäglich beschäftigt und wie die Zusammenarbeit mit dem Team an verschiedenen Standorten läuft.
Es gibt zahlreiche spannende Menschen, Berufe und Orte bei Volkswagen – und wer könnte uns besser davon berichten als unsere jungen Talente selbst? Im Rahmen unserer Reihe “Was macht eigentlich…” treffen wir u. a. Azubis und Studierende aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen bei Volkswagen und sprechen mit ihnen live vor Ort über ihren Arbeitsalltag, die Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf sowie aktuelle Aufgaben und spannende Herausforderungen.
Welches Problem löst deine Arbeit?
Heutzutage ist es schon normal, dass man viele Blockbuster in 3D im Kino erleben kann. Während stereoskopisches 3D Kino Normalität ist, sehen wir in Sci-Fi Filmen und Videospielen seit Jahrzehnten die Vision von frei schwebenden interaktiven 3D Hologrammen. Wir versuchen zu zeigen, wie diese Vision im Fahrzeug aussehen könnte und lösen uns dabei von konventionellen Interfaces wie Buttons und Touchscreens. In meiner Promotion erarbeite ich Antworten auf die Fragen, wie man eine solche berührungslose Interaktion mit 3D Hologrammen intuitiv und aufregend gestalten kann.
Momentan arbeite ich an einer Studie, in der ich den Effekt unterschiedlicher Nutzerfeedbackvarianten auf die Interaktionsperformanz empirisch untersuchen möchte. Mit anderen Worten: wie visuelles, akustisches oder haptisches Feedback genutzt werden kann, um die Gesteninteraktion mit Hologrammen im Raum zu verbessern. Dazu greife ich auf innovativste Technologien zurück, von Mixed Reality bis hin zu berührungslosem haptischen Feedback durch Ultraschallwellen.
Als nächstes möchte ich mich mit alternativen, multimodalen Interaktionsvarianten beschäftigen – z. B. Blick- oder Sprachinteraktion als Alternative zu Handgesten. Zusätzlich möchte ich meine Ergebnisse in wissenschaftlichen Journals oder auf Konferenzen veröffentlichen. Und das Schreiben der Dissertation an sich steht natürlich auch noch aus.
Eine der größten Herausforderungen für mich als Doktorandin ist der Spagat zwischen dem akademischen Anspruch (inklusive Veröffentlichungen in Journals und auf Konferenzen) und der anwendungsnahen Entwicklung. In einer Industriepromotion bedient man beide Welten – das Unternehmen und die externe wissenschaftliche Community.MaryiaDoktorandin im Bereich Advanced Optical Technologies bei Volkswagen
Was ist herausfordernd an deinem Job und was ist daran so spannend?
Eine der größten Herausforderungen für mich als Doktorandin ist der Spagat zwischen dem akademischen Anspruch (inklusive Veröffentlichungen in Journals und auf Konferenzen) und der anwendungsnahen Entwicklung. In einer Industriepromotion bedient man beide Welten – das Unternehmen und die externe wissenschaftliche Community. Für mich ist es ein Mehrwert, da ich mit einem Schlag mindestens drei Jahre Projektmanagement-Erfahrung in der Industrie sammeln und mir einen der höchsten akademischen Titel erarbeiten kann. Natürlich darf man auch die Corona Pandemie nicht vergessen, die vor allem am Anfang die Durchführung von Nutzerstudien massiv erschwert hat.
Was war eure cleverste Lösung? Worauf bist du stolz?
Die Erarbeitung der Feedback- und Interaktionskonzepte war herausfordernd. Einige der Technologien, die ich verwende, wurden zuvor noch nie kombiniert – daraus ergaben sich viele technische Fragen, deren Lösung wir erst erarbeiten mussten. Gerade die Konzepte für das haptische Feedback sind vollkommen neuartig, deren erfolgreiche Entwicklung macht mich besonders stolz. Ich freue mich schon darauf, meine Ergebnisse hierzu zu veröffentlichen.
Ich bin außerdem stolz darauf, dass es mir gelungen, mich tief in ein hochkomplexes technologisches Thema einzuarbeiten – die 3D Holographie. Ich bin keine Physikerin, sondern habe einen Background in Psychologie und musste mich schon tief in die Grundmaterie einlesen. Das hört sich vielleicht nach einem unkonventionellen Werdegang an, aber gerade im Bereich der UX und HMI (Human-Machine-Interface) Forschung arbeiten zahlreiche Psychologen und Psychologinnen. Damit möchte ich eigentlich jede und jeden dazu ermutigen, auch über den Studienfach-Tellerrand zu blicken und nicht vor neuen Themengebieten und Herausforderungen zurückzuschrecken.
Wie ist eure Teamstruktur aufgebaut? Wie arbeitet ihr zusammen an Projekten?
Wir sind ein sehr interdisziplinäres Team mit Backgrounds in Physik, Software-Entwicklung, Fahrzeugtechnik, Maschinenbau, ja selbst Mikrobiologie und Psychologie. Wir arbeiten teils an recht unterschiedlichen Themen, pflegen aber einen regen fachlichen und persönlichen Austausch. So behalten wir einen Überblick über unsere gegenseitigen Projektthemen und können einander unterstützen. Viele Projekte sind aber auch Team-übergreifend. Aber egal ob Team-übergreifend oder Team-intern, in jeder Zusammenarbeit spielt auch die menschliche Komponente eine große Rolle. Der soziale Austausch kommt nie zu kurz, weshalb ich mich hier auch wahnsinnig wohlfühle. Das Gefühl, gerne zur Arbeit zu kommen, liegt eben nicht nur an den Themen, sondern auch an den Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Da muss ich auch unsere offene Kommunikationskultur loben – für mich ein absolutes Muss, um mich in meinem Job wohlzufühlen und Vertrauen aufzubauen.